Pater Lambert Rethmann (1824–1908) Ein Heuerlingssohn aus dem Osnabrücker Land wird Auswandererseelsorger in Frankreich
Johannes Brand
Als Auswandererhäfen im 19. Jahrhundert sind in Norddeutschland vor allem die Nordseehäfen Bremerhaven und Hamburg, auch Rotterdam und Antwerpen im Blick. Aber für südwestdeutsche Auswanderer bot der französische Atlantikhafen Le Havre erhebliche Vorteile. „Der Zug der süddeutschen, namentlich württembergischer Auswanderer nach America hat sich, nach Vollendung der Eisenbahnverbindungen mit Deutschland, vorzüglich Havre zugewendet, schaarenweise treffen sie zu gewissen Zeiten hier ein.“ Ein Vorteil war auch, dass man „bis zu 2 Wochen Reisezeit zu Wasser sparen konnte. Man konnte die Fahrt durch den Ärmelkanal vermeiden, und die erste Strecke durch die Nordsee“. Eine Atlantiküberquerung mit einem Segelschiff dauerte seinerzeit durchschnittlich sechs bis sieben Wochen.