Der Bahnhof Natrup-Hagen und die Entwicklung eines Gewerbegebietes

aus: Heimat-Jahrbuch Osnabrücker Land 2018, S. 33-46; auch vom Heimatverein Hagen a.T.W. e.V. als Nachdruck herausgegeben

Der Bahnhof Natrup-Hagen und die Entwicklung eines Gewerbegebietes

Johannes Brand

Das Gewerbegebiet Natrup-hagen aus nordöstlicher Richtung. Foto: J. Brand (04.07.2017)

Eisenbahn und Industrielle Revolution

Die Verkehrsanbindung ist einer der wichtigsten Standortfaktoren für die Ansiedlung eines Unternehmens. Die kostengünstige Anlieferung der Rohstoffe und Zuliefererprodukte und die kostengünstige Belieferung der Märkte mit den Fertigprodukten können da für Produktionsbetriebe entscheidend sein.

Die Entwicklung des Eisenbahnwesens im 19. Jahrhundert bedeutete eine ganz wesentliche Bedingung für die Industrielle Revolution. Sie ermöglichte den schnellen und massenhaften Gütertransport von A nach B und bot deswegen an den Bahnstationen auch enorme Standortvorteile für die Ansiedlung von Industrie und sonstigem Gewerbe. Das sei kurz am Beispiel Osnabrück aufgezeigt:

„Nicht zuletzt aufgrund der Erfahrungen mit der 1855 eröffneten Hannoverschen Westbahn [Hannover–Minden–Osnabrück–Emden] […] war auch Osnabrück an der Einrichtung einer Nord-Süd-Verbindung ganz besonders interessiert […] Zunächst wurde ein Teilstück der Eisenbahnstrecke zwischen Osnabrück und Hasbergen fertig gestellt, das den Anschluss der ‚Hüggel-Bahn‘ des Hüttenwerkes Georgsmarienhütte an die vorhandenen Bahnlinien ermöglichte. Die Inbetriebnahme der Strecke Münster–Osnabrück nahm man schließlich am 1. September 1871 vor.“[1]

Bis 1874 wurde die Verbindung Venlo–Osnabrück–Hamburg fertig. „Erst ab da ist eine stürmische Entwicklung der Industrie und der Bevölkerung Osnabrücks festzustellen.“[2]

Die letztgenannte Strecke streift das Gemeindegebiet von Hagen am Teutoburger Wald im äußersten Westen im Ortsteil Natrup-Hagen auf einer Länge von etwa 2,5 km. Der dort 1904 erbaute kleine Bahnhof sollte zum Kern des größten und wichtigsten Gewerbegebietes der Gemeinde Hagen[3] werden.

 

Der Bahnhof Natrup-Hagen[4]

„Im Jahre 1871 wurde die Venlo–Hamburger Eisenbahn gebaut, welche die hiesige Ortschaft durchschneidet. Schon bald nach Anlage genannter Bahn regte sich in unserer Gemeinde der Wunsch, eine Haltestelle hierselbst zu haben, zumal die nächsten Stationen, Hasbergen und Lengerich, 6 Kilometer von hier entfernt und hinter Bergen liegen.“[5]

Interesse bestand nicht nur in Hagen, sondern auch im benachbarten westfälischen Leeden. Die gemeinsamen Verhandlungen scheiterten allerdings bald und die Hagener setzten unter Inkaufnahme erheblicher finanzieller Leistungen schließlich ihren Wunschstandort durch. So entstand dann 1889 eine Haltestelle für den Personenverkehr. Der bisherige Fahrweg von Natrup-Hagen nach Leeden wurde 1891 auf Hagener Seite zu einer Chaussee ausgebaut.

Schon bald wurde auch das Bestreben wach, diese Haltestelle zu einem richtigen Bahnhof mit Güterumschlag auszubauen. Aus gemeinsamem Interesse beantragten ihn die Handelskammer in Osnabrück und die Samtgemeinde Hagen bereits 1898. Bis 1902 konnten die Planungen abgeschlossen und 1904 der neue Bahnhof eingeweiht werden. Neben dem kleinen Bahnhofsgebäude mit Stellwerk und Güterschuppen wurde auch ein „Beamtenwohnhaus“ errichtet. Der Güterschuppen erhielt eine Laderampe, und eine Ladestraße ermöglichte den Umschlag direkt aus den Waggons auf die Pferdefuhrwerke. Zu einem „richtigen“ Bahnhof gehörte natürlich auch eine Bahnhofsgasstätte. So wurde gleichzeitig neben dem Bahnhofsgebäude auch ein „Gasthof zum Bahnhof“ errichtet.

Der Bahnhof stand nun der Gemeinde Hagen für den Umschlag von Stück- und Massengütern und Postsendungen zur Verfügung. Konsequenterweise wurde auch für den Bereich der Niedermark auf dem Hof Osterhaus – westlich des Bahnhofs und direkt an der Grenze zu Leeden gelegen – eine Postagentur eingerichtet. Sowohl Bahnhof als auch die Postagentur Natrup-Hagen waren in der Samtgemeinde Hagen nicht unumstritten. Der wirtschaftliche Schwerpunkt lag in der Bauerschaft Beckerode, wo sich seit dem Mittelalter bei der Kirche ein Dorf mit Kaufleuten und Handwerkern entwickelt hatte. Und für diese Unternehmen lag die Haltestelle Patkenhof in Holzhausen an der Hüggelbahn, über die in Hasbergen Anschluss an den überregionalen Bahnverkehr bestand, viel näher (etwa drei Kilometer) als der Bahnhof Natrup-Hagen (etwa fünf Kilometer).[6] Sie bevorzugten den näher gelegenen Bahnhof Patkenhof, sodass die wirtschaftliche Bedeutung des Bahnhofs Natrup-Hagen recht gering blieb.

Diese um 1910 entstandene Ansichtskarte möchte offensichtlich die Vorstellung wecken, dass in Natrup-Hagen ein neues lokales Zentrum entstanden sei. Die vier Gebäude stehen aber noch heute – mehr oder weniger verändert, aber noch immer gut identifizierbar – ziemlich abseits am westlichen Rand der Gemeinde Hagen a. T. W. Das Bild unten links zeigt auch sehr schön die schnurgerade Allee der 1891 ausgebauten Bahnhofstraße. Archiv der Gemeinde Hagen a. T. W. (GAH)

Erste Gewerbeansiedlungen

So blieb Natrup-Hagen, was es seit Jahrhunderten war: eine etwas abseits gelegene, dünn besiedelte, landwirtschaftlich geprägte, beschauliche Bauerschaft ohne wesentliche zentrale Einrichtungen. Dabei hatte Natrup-Hagen nun zwei wichtige Verkehrsachsen: die Landstraße Lengerich–Osnabrück und die Bahnlinie mit einem Bahnhof. Es sollte aber noch mehr als ein halbes Jahrhundert dauern, bis sich im Bahnhofsbereich in nennenswertem Umfang Gewerbe ansiedelte. Allerdings war die Zeit der Weltkriege auch nicht die Zeit solider wirtschaftlicher Blüte.

          Im Westen Natrup-Hagens entstand, noch ganz auf die Land- und Forstwirtschaft ausgerichtet, als erster Gewerbebetrieb 1815 eine Öl- und Bokemühle auf dem Hof Stramann, die das Wasser des Leedener Mühlenbaches nutzte. 1837 wurde sie zu einem Sägewerk erweitert, das noch bis etwa 2010 betrieben wurde.[7]

Im industriellen Maßstab aber produzierte als erstes Unternehmen das „Dampfziegelwerk Natrup-Hagen G.m.b.H.“, das 1905 an der heutigen Kurzen Straße, etwa gegenüber der Einmündung der Bahnhofstraße in die Lengericher Straße, errichtet wurde. Die Tonvorkommen am nahegelegenen Nollmanns Berg haben in erster Linie den Standort bestimmt, aber die Nähe und vorteilhafte Lage zum Natrup-Hagener Bahnhof haben den Absatz begünstigt: „Die Produkte wurden per Bahn sogar bis ins Ruhrgebiet verfrachtet.“[8] In der wirtschaftlich schwierigen Zeit nach dem Ende des Ersten Weltkrieges ging die Ziegelei 1920 in Konkurs und wurde in der Folgezeit abgerissen.

Aber bereits 1932 errichteten die Unternehmer August Hebrok, ein Ziegler aus dem Lipperland, und August Berentelg, ein Kaufmann aus Recke, eine neue Ziegelei auf dem Nollmannschen Tonvorkommen. Sie entstand auf einem von Bauer Nollmann erworbenen Grundstück am heutigen Ziegeleiweg. Für dieses Unternehmen spielte der Bahnhof nur noch eine Rolle für die Anlieferung der Kohle aus dem Ruhrgebiet, die mit einem Pferdefuhrwerk vom Bahnhof Natrup-Hagen zur Ziegelei transportiert wurde. Für die Auslieferung der Ziegelsteine zu den Baustellen war der Transport mit der Bahn zu umständlich: mit einem Fuhrwerk zum Bahnhof, Umladen auf Güterwaggons, Umladen am Zielbahnhof, Transport mit einem Fuhrwerk zur Baustelle. Deswegen besaß die Ziegelei schon vor dem Zweiten Weltkrieg einen Lkw und eine Zugmaschine mit zwei Anhängern, mit denen die Ziegelsteine direkt von der Ziegelei zu den Baustellen bis nach Bremen (Kasernenbau in den 1930er Jahren) und ins Münsterland transportiert wurden. Im Nahbereich holten die Bauern mit Pferdefuhrwerken ihre Steine selbst ab.[9]

Als nach dem Zweiten Weltkrieg der Kraftfahrzeugverkehr zunahm, gründete Franz Patzelt 1950 eine Tankstelle mit Werkstatt an der Ecke Lengericher Straße/Ziegeleiweg. Bei zunehmendem Kfz-Verkehr zwischen Lengerich und Osnabrück war diese Standortwahl zukunftsweisend.

Bereits 1949 hatte Karl Krumme eine Matratzenfabrik in Osnabrück an der Sutthauser Straße gegründet.[10] Als das Unternehmen expandierte, wurde Ende der 1950er Jahre ein neuer Standort gesucht. Krumme wurde fündig auf einem Grundstück des Bauern Osterhaus in Natrup-Hagen am zu Leeden gehörenden Heideweg. Ein Möbelhersteller Brinkmann aus Malbergen hatte hier zuvor ein Sägewerk betrieben; die Produktionsräume standen zu diesem Zeitpunkt bereits leer. Aus Natrup-Hagener Sicht war das ein sehr abgelegener Standort westlich der Bahnlinie. Die Bahnhofsnähe spielte keine entscheidende Rolle, da von Beginn an ganz überwiegend mit Lkw an- und ausgeliefert wurde. Entscheidend für die Standortwahl war, dass Gebäude zur Verfügung standen, Erweiterungsmöglichkeiten bestanden und Krumme mit dem Bauern Osterhaus handelseinig werden konnte (anfangs Erbpacht, später Kauf des Grundstücks).[11]

1965 kaufte der Fuhrunternehmer Hermann Grimmelsmann die inzwischen leer stehende ehemalige evangelische Volksschule Natrup-Hagen an der Ecke Lengericher Straße/Bahnhofstraße, baute sie zu einem Wohnhaus um und verlegte auch seinen Betrieb von Sudenfeld nach hier. Und kein Unternehmen nutzte den Bahnhof so sehr wie er: Für seinen Kohlenhandel wurde ihm die Ware waggonweise an die Ladestraße geliefert. Dort wurden die Kohlen abgewogen, in Säcke geschüttet und dann zu den Kunden gefahren.[12]

Die genannten Unternehmen waren aus ganz unterschiedlichen Gründen an ihren Standorten entstanden. Bei der Standortwahl gab es keinen Zusammenhang und wir können wegen des immer noch landwirtschaftlich geprägten Bereiches noch nicht von einem Gewerbegebiet sprechen. Dafür war systematische Planung durch die Kommune Voraussetzung.

Flächennutzungsplan von 1961

1959 beschlossen die Gemeinderäte von Gellenbeck und Natrup-Hagen erstmals, einen Flächennutzungsplan zu entwickeln. Unübersehbar war bereits, dass sich die Gemeinden zu Wohngemeinden entwickeln würden. Notwendig waren auch für die in der Landwirtschaft freiwerdenden Arbeitskräfte neue Arbeitsplätze. Schwerpunkte für die Planungen waren folglich die Ausweisungen von Siedlungs- und Gewerbeflächen. Die Lengericher Straße sollte die Grenze zwischen Wohnbebauung und Gewerbeansiedlung bilden. Und es ist seitdem auch nicht mehr zur Ausweisung von Baugebieten für Wohnungsbau westlich der Lengericher Straße gekommen. Die bereits bestehenden geschlossenen Siedlungen Berliner Straße und Ziegeleiweg sind so bis heute isoliert geblieben.

          Der Flächennutzungsplan[13] wurde vom Rat der Gemeinde Natrup-Hagen im September 1961 beschlossen, nachdem er zuvor das Genehmigungsverfahren durchlaufen hatte.[14] Erstmals wird hier ein geschlossenes Gewerbegebiet an der Bahnhofstraße in den Blick genommen. Die Ziegelei als bestehender Industriebetrieb und der Bahnhof als wichtiger Verkehrsanschluss waren die entscheidenden Argumente. Auch die L 89 (Lengericher Straße) mit der direkten Straßenverbindung nach Osnabrück und Münster und darüber hinaus ins Ruhrgebiet dürfte schon ein wichtiges Argument gewesen sein.[15]

Offensichtlich war wegen der zunehmenden Bedeutung des Straßenverkehrs für den Güterverkehr der Umschlag am Bahnhof Natrup-Hagen zurückgegangen. Und so teilte die Bundesbahn im Jahr 1966 der Gemeinde mit, „daß in absehbarer Zeit auf dem Bahnhof in Natrup-Hagen weder Stückgut noch Expreßgut abgefertigt werden kann.“ Ziemlich hilflos war die Reaktion des Rates: „Es wird einstimmig beschlossen, daß man gegen diese Maßnahme vorgehen soll.“ Und da man keinen Weg wusste, wie man die Bedeutung des Bahnhofs erhalten konnte, schob man trotzig nach: „Es soll der Bundesbahn auch noch mitgeteilt werden, daß die Gemeinde darüber aufgebracht ist, daß man das Toilettengebäude abgebrochen hat, zumal täglich um 6.53 Uhr nach Osnabrück 60 Personen fahren.“[16]

Der Bebauungsplan von 1969

Zwar verlief die Aufstellung eines Bebauungsplanes zunächst im Sande. Bewegung in die Sache brachte dann der junge Unternehmer Ewald Obermeyer, der seit 1964 schräg gegenüber der Einmündung der Bahnhofstraße in die L 89 (heute Lengericher Straße12) in der ehemaligen Schmiede Amelingmeyer ein Maschinenbauunternehmen betrieb. Schon im Jahr darauf wollte er expandieren und suchte nach einem geeigneten Grundstück in der Nähe. Über mehrere Jahre – von 1965 bis 1969 – zogen sich seine Verhandlungen hin. Die unterschiedlichen Behörden empfahlen ihm, mal hierhin oder dorthin seinen Betrieb zu bauen. Schließlich aber hatte der energische Unternehmer 1968

„von dem Bauern Osterhaus eine Fläche von ca. 4.000 qm erworben. Die Fläche grenzt an den zur Zeit an der L 89 bzw. Bahnhofstraße eingerichteten Lagerplatz des Straßenbauamtes. Der Rat ist der Ansicht, daß man die Ansiedlung von Industrieunternehmen unterstützen muß und beschließt einstimmig, die Erstellung eines Bebauungsplanes […] für dieses Gebiet.“[17]

Dieses Grundstück liegt in dem Gewerbegebiet zwischen der alten und der angedachten neuen K 4. Obermeyers Betrieb sollte zum Ankerunternehmen für die Entwicklung des Gewerbegebietes Natrup-Hagen werden. Bemerkenswert ist eine Notiz im Protokoll einer Ratssitzung vom 16. April 1970: Man bot Obermeyer kostenlos die Überlassung von weiteren 1970 qm an und eine eventuelle Stundung der Erschließungskosten „als Anerkennung für die Verdienste um das Gewerbegebiet.“[18]

Kompliziert waren die Grundstücksverhandlungen gewesen, da Bauer Osterhaus zwar bereit war seine östlich der Bahnlinie gelegenen Flächen abzugeben, aber im Tausch neue Flächen westlich der Bahn angrenzend an seine dortigen Flächen anstrebte. Im August 1969 war der Bebauungsplan fertig entwickelt und konnte beschlossen werden. Obermeyer konnte noch im selben Jahr seinen neuen Betrieb bauen. Bald entstanden weitere Betriebe in der Nachbarschaft: Der Tiefbauunternehmer Menebröcker aus dem benachbarten Leeden verlegte seine Firma hierhin (T + E Tief und Eisenbahnbau); der Unternehmer Geisler (Bau von Tankanlagen) erstellte in direkter Nachbarschaft zu Obermeyer eine Halle, die er aber als Lagerraum vermietete; August Meyer baute eine Halle für sein Transport- und Entsorgungsunternehmen; später kam noch Manfred Borks Maschinenfabrik (IREMO Bork) hinzu.

Damit war die durch den Bebauungsplan abgedeckte Fläche in kurzer Zeit vermarktet und durch Gewerbebetriebe überbaut. Von allen diesen Unternehmen ist heute allerdings am Standort Bahnhofstraße nur noch der Maschinenbauer Obermeyer aktiv, der zum Teil die benachbarten Hallen im Rahmen seiner beständigen Expansion übernommen hat.[19]

Der Flächennutzungsplan von 1970

Zum 1. Juli 1965 teilte sich die Samtgemeinde Hagen in zwei Samtgemeinden (SG Hagen mit Altenhagen, Beckerode und Mentrup und SG Niedermark mit Gellenbeck, Natrup-Hagen und Sudenfeld). In der Samtgemeinde Niedermark ging man schon im August 1966 daran, den Flächenutzungsplan von 1961 zu überarbeiten, um vor allem das darin angedachte Gewerbegebiet zu konkretisieren; man beschloss, „das von der Ziegelei ausgebaggerte Gelände am Nollmannsberg einschließlich des Berghanges als Industriegebiet auszuweisen.“[20]

1967 erhielt das Planungsbüro Dr. Scholz in Osnabrück den Auftrag zur Überarbeitung des Flächennutzungsplanes von 1961. Bezüglich eines Gewerbegebietes standen nun aber nicht mehr nur die Flächen bei der Ziegelei im Fokus, sondern der ganze Bereich zwischen der Bahnlinie im Westen, der Bahnhofstraße im Süden, der Lengericher Straße im Osten und dem Ziegeleiweg im Norden.

Ausschnitt aus dem Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Niedermark, wie er 1970 genehmigt war (GAH). An der Grenze zu Leeden liegt das Areal Krumme, östlich der Bahnlinie die zunächst nicht erschlossene Fläche und zwischen der alten und der verschwenkten K4 das zuerst erschlossene Gebiet um die Maschinenfabrik Obermeyer. (Die gelben geradlinig geführten Doppellinien stellen Stromleitungen dar.)

Die Planungen erwiesen sich wie üblich als sehr kompliziert, da viele Interessen unter einen Hut zu bringen waren. Strittig war zeitweilig, ob die Gewerbefläche Krumme westlich der Bahn überhaupt in das Gewerbegebiet einbezogen werden sollte. Einig war man sich schnell, die Bahnhofstraße (K 4) zu verschwenken und sie gegenüber der Einmündung der Natruper Straße (L 95) auf die Lengericher Straße (L 89) stoßen zu lassen.[21]

 Eine weitere Industriefläche wurde direkt an der Bahnlinie ausgewiesen. Diese wurde dann aber nach langem Hin und Her erst nachträglich vom Regierungspräsidenten genehmigt. Man hatte immer noch die Vorstellung, dass die Bahn ein wesentlicher Gütertransporteur sein könnte, da ein möglicher Gleisanschluss als Standortvorteil gepriesen wurde: „Östlich der Bahnlinie und nördlich der K 4 wird ein ca 10 ha großes ‚Areal‘ für Gewerbezwecke ausgewiesen. Für frachtintensive Betriebe an der Bundesbahnstrecke […] ist dieser Standort optimal.“[22] Dieses Areal grenzt direkt an das Ziegeleigelände und verband dieses mit dem entstehenden Industrie- und Gewerbegebiet, auch wenn es als dazugehörig noch nicht ausgewiesen wurde. Doch in der Folgezeit wurde gerade diese Fläche zunächst gar nicht für Gewerbe erschlossen.

Der Flächennutzungsplan von 1975

Die bereits angedeutete politische Veränderung von 1965 setzte sich in den Folgejahren fort: 1968 bildete sich die Samtgemeinde Hagen um zur Gemeinde Hagen, 1971 unternahm auch die Samtgemeinde Niedermark einen solchen Schritt und bereits 1972 vereinigten sich beide Gemeinden wieder, nunmehr zur Gemeinde Hagen am Teutoburger Wald. Aber auch in den Jahren der Teilung gab es zahlreiche gemeinsame Projekte.[23] In der Frage der Ausweisung von Gewerbegebieten einigte man sich, dass unbeschadet der Gewerbeansiedlung am Höhenweg in Altenhagen – in Nachbarschaft zum auch damals schon größten Hagener Betrieb, der Friedrich Hippe GmbH – vor allem das Gewerbegebiet in Natrup-Hagen weiterentwickelt werden sollte.[24] Die Begründung war vor allem die günstige Verkehrslage wegen des nahen Anschlusses an die Autobahn in Lengerich (A 1) und in Hellern an die Europastraße 30, die damals in Planung und Bau befindliche A 30, und wegen der Bahnlinie direkt am Gewerbegebiet. Aber die überragende Bedeutung der L 89 (Lengericher Straße) wird hier bereits deutlich.

Im Flächennutzungsplan von 1975 fanden die neuen Bestrebungen ihren Niederschlag: Die verkehrstechnisch wichtige Verschwenkung der Bahnhofstraße (K 4) wurde wieder aufgenommen. Vor allem wurde das bisherige Gewerbegebiet nach Norden und Osten hin erweitert. Nunmehr wurde auch das Ziegeleigelände miteinbezogen. Im Erläuterungsbericht zu diesem Flächennutzungsplan heißt es:

 „Ausgehend von den Bestandsansätzen der Firmen Krumme (Polsterauflagenfabrik) westlich der Bahnlinie, Obermeyer (Maschinenbau), Hebrok & Berentelg (Ziegel- und Klinkerwerk) und Konersmann (Lederwaren und Bekleidung)[25] östlich der Bahnlinie deutet sich eine günstige Branchenstreuung an, die nun auch in Form einer systematischen Bauflächen-Erweiterung gestützt werden soll. Während die gewerbliche Baufläche westlich der Bahnlinie isoliert bleibt und über die bestehende K 4 Verbindung mit dem gesamten Gewerbegebiet hat, wird trapezförmig, von K 4, Bahnlinie Münster-Osnabrück und L 89 umrahmt, einschließlich der Abbauflächen ein Bereich von 30,0 ha ausgewiesen. Diese geschlossene Ausweisung in Nähe der geplanten Kläranlage wird nicht nur durch die Straße und Schiene vorteilhaft angedient, sondern hat auch Teil an der HD-Erdgasleitung und der Wasserversorgung, so daß eine Bündelung von Versorgungseinrichtungen vorliegt.“[26]

Ausschnitt aus dem Flächennutzungsplan der Gemeinde Hagen a.T.W. von 1975 (GAH). Östlich der Bahnlinie ist nun ein deutlich ausgeweitetes Gewerbegebiet (grau-kariert) ausgewiesen, das auch die Ziegelei umfasst.

Die „systematische Bauflächenerschließung“ lief zögernd an und konzentrierte sich zunächst auf den Bereich zwischen Ziegeleiweg (im Flächennutzungsplan ist nur die geplante Einmündung in die verschwenkte K 4 zu erkennen) und Lengericher Straße (L89). Einige Betriebe siedelten sich hier in den folgenden Jahren an:

  • Der Baumarkt Eickholt verlegte 1977 seinen Betrieb von der Natruper Straße an den Ziegeleiweg, wo man eine Fläche von 7.600 qm erworben hatte (heute 10.500 qm). Optisch präsentiert sich der Markt (seit 1982 BVG, heute Bauking) bis heute an der Lengericher Straße und hat von dort auch eine Pkw-Zufahrt über das Gelände des Autohauses Patzelt.[27]
  • Am Ziegeleiweg siedelte sich 1981 der Getränkehandel Obermeyer an (vorher an der Lengericher Straße 12).
  • Im Inneren der Fläche entstand zwischen Baumarkt und Getränkemarkt die Kleiderfabrik Grosche (Ende der 1980er Jahre, seit 2000 Saja GmbH, Herstellung von Bürsten für Kehrmaschinen).

Blick von der Brücke Industriestraße auf das nördliche Gewerbegebiet. Im Vordergrund der Wertstoffhof Lachmann, dahinter der Nollmanns Berg, rechts davon die Schornsteine der Ziegelei und des Dachziegelwerkes. Foto: J. Brand 2017.

Erweiterung des Gewerbegebietes in den 1980/90er Jahren

In den 1980er Jahren wurden die bereits erwähnten Planungen der Bahn für höhenfreie Straßenübergänge konkret. Nun sollte nicht mehr die Bahnhofstraße verschwenkt werden, sondern eine neu zu bauende Straße sollte nördlich des Bahnhofs auf einem Brückenbauwerk die Bahnlinie überqueren und weiter westlich bei der Einmündung des Heidewegs an der Grenze zu Leeden wieder auf den bisherigen Straßenverlauf treffen. Diese Bahnüberquerung wurde 1987/88 gebaut. Die neue Straße erhielt den bezeichnenden Namen „Industriestraße“. Nun siedelten sich auch im westlichen Bereich zwischen Bahnhofstraße und Industriestraße Gewerbebetriebe an. Gleichzeitig wurde das Gebiet nördlich der Industriestraße und östlich der Bahnlinie durch Anlegung einer Stichstraße erschlossen (Industriestraße). Im Jahrzehnt vor der Jahrtausendwende fanden in diesem Bereich etliche Unternehmen Platz für Neugründungen, Erweiterungen, Verlagerungen von Betrieben. Auffällig durch ihre Größe sind das Metallbau-Unternehmen Berelsmann & Schürmann (1989), die Autoverwertung Wagener (1989) und vor allem der Wertstoffhof der Firma Lachmann (1998/2011). – Auf der Fläche südlich der Bahnhofstraße ließ sich bisher nur ein Betrieb nieder: Verpackungstechnik Schmidt, bereits seit den 1980er Jahren an der Bahnhofstraße ansässig, zog 2011 in ein größeres Werk auf der anderen Straßenseite um.

Ausschnitt aus dem Flächennutzungsplan der Gemeinde Hagen a.T.W. von 1992 (GAH). Das Gewerbegebiet erhält nun auch weitere Flächen südlich der Bahnhofstraße und an der Lengericher Straße. Unverändert blieb die Fläche für Wohnbebauung in Natrup-Hagen (rot).

Eine bisher letzte Vergrößerung erfuhr das Gewerbegebiet dann im Flächennutzungsplan von 1992. Als wesentliche und – wie sich zeigen sollte – wieder zukunftweisende Erweiterung kam nun eine Vergrößerung der Fläche zwischen Lengericher Straße und Ziegeleiweg hinzu. Dieser Raum erhielt nun ebenfalls eine Binnenerschließung durch eine neue Straße, die Ziegeleiweg und Lengericher Straße verbindet. Sie bekam den Namen Töpferstraße.[28] Hier lag bereits die schon erwähnte Saja GmbH (vorher Grosche-Kleiderproduktion). Im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends ließen sich an der Töpferstraße ganz verschiedene kleinere und größere Unternehmen nieder, zunächst ein Obst- und Gemüsehändler (2003), ein Omnibusunternehmen (2004) ein Sicherheitsdienst (2006) und ein Friseursalon (2008). Dann folgte 2009 die Metallindustrie mit GeMe und Plogmann + Co. und schließlich verlegte auch das wohl bekannteste und bedeutendste Hagener Industrieunternehmen, die Friedrich Hippe GmbH, ihren Standort von den zu eng gewordenen Flächen im Ortskern von Hagen hierher (2010).[29]

Das Gewerbegebiet Natrup-Hagen im Überblick aus Richtung Südosten (Natruper Straße). Von links nach rechts durchquert die Lengericher Straße das Bild und trennt Wohn- und Gewerbegebiet. Jenseits der Lengericher Straße gliedern vor allem Industriestraße (schräg links) und Ziegeleiweg (schräg rechts) das Gewerbegebiet. Foto: Manfred Bittner (18.04.2016).

 Fazit

Der Bahnhof Natrup-Hagen bildete den Ausgangspunkt für die Überlegungen, wohin man in Hagen gezielt Gewerbe ansiedeln sollte. Bis in die 1970er Jahre hinein wurden die Bahnhofsnähe und ein möglicher Gleisanschluss als Vorteile des hier ausgewiesenen Gewerbegebietes benannt. Deswegen war von Anfang die Aufmerksamkeit der Kommunalpolitiker, der Planer und der übergeordneten Behörden auf diesen Bereich ganz im Westen der Samtgemeinde Hagen gerichtet.

Und dennoch haben schließlich der Bahnhof und die Bahnlinie für die Ansiedlung von Industrie und Gewerbe keine Rolle gespielt. Aber hier wurde aus kleinsten Ansätzen heraus ein attraktives und zukunftsfähiges Gewerbegebiet entwickelt, in dem heute mehr als 30 Betriebe ansässig sind. Und es sei zum Schluss noch einmal zurückgeblickt auf das älteste Gewerbeunternehmen in diesem Bereich, das Sägewerk auf dem Hof Stramann (heute Schlamann), auch wenn der Hof nie offiziell zum Gewerbegebiet gehörte. Um 2010 wurde der Sägebetrieb eingestellt. Aber mit einer großen Fotovoltaikanlage wurde gemeinsam mit der Teutoburger Energie Netzwerk e.G. (TEN eG) 2012 der Weg in die Zukunft beschritten: „Diese Freiflächen-Photovoltaikanlage ist auf einer Fläche von 4,5 ha mit insgesamt ca. 6.100 Modulen gebaut worden. Die maximale Gesamtleistung der Anlage beträgt 1,46 MW, so dass 1.288.020 kWh Strom pro Jahr erzeugt werden können.“[30]

Aber auch der Bahnhof Natrup-Hagen hat eine Zukunft: Seit den 1980er Jahren ist er wieder das, was er von 1889 bis 1904 war, eine Haltestelle für den Personenverkehr. Seitdem hat er diesbezüglich sogar an Bedeutung gewonnen, vor allem durch die vielen Berufspendler, die ihn für die Fahrten zu ihren Arbeitsplätzen in Münster und Osnabrück nutzen. In den vergangenen Jahrzehnten wurden die Bahnsteige modernisiert und eine große Anzahl an Einstellplätzen für Fahrräder und Pkw geschaffen. Das kleine Bahnhofsgebäude beherbergt heute nur noch im 1956 erneuerten Südflügel das seinerzeit hochmoderne Stellwerk. Aber auch dessen Ende ist abzusehen, denn neben dem Bahnhofsgebäude stehen bereits neue Container: „Es ist korrekt, dass in Natrup Hagen derzeit neue Stellwerkstechnik im Rahmen des Projektes ESTW Osnabrück installiert wird. Nach Inbetriebnahme des neuen Stellwerks wird die alte Stellwerkstechnik sowie alle sonstigen Anlagen in dem alten Gebäude ausgebaut und das Gebäude  gegen Vandalismus geschützt. Eine weitere Nutzung für das Gebäude gibt es bisher noch nicht.“[31]

Dank

Ohne vielfältige Unterstützung wäre dieser Aufsatz nicht zu erstellen gewesen. Einerseits dankt der Autor den zahlreichen Unternehmern und deren Mitarbeitern, die ihm mit großem Entgegenkommen Informationen zu ihren Betrieben gegeben haben. Dann ist er besonders auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rathaus von Hagen a.T.W. und beim Landkreis Osnabrück dankbar für ihre freundliche Mithilfe bei der Suche in alten Akten.

Ausschnitt aus dem aktuellen „Ortsplan Hagen a.T.W.“ im Maßstab 1:10.000 (Städte-Verlag, 4. Aufl.). Der Bereich zwischen Bahnhofstraße im Süden, der Lengericher Straße im Osten und der Landesgrenze im Westen weist fast ausschließlich Gewerbebetriebe auf.

Aktuelle Auflistung der Unternehmen im Gewerbegebiet Natrup-Hagen.[32]

Straße

Unternehmen

Lengericher Str.11

Autohaus Patzelt GmbH & Co. KG

Bahnhofstraße 8

Obermeyer Maschinenbau GmbH & Co.KG

Bahnhofstraße 10

FKI Frank Krätzig Immobilienmanagement

Bahnhofstraße 10

KJ-NetworX GmbH, IT-Dienstleistungen

Bahnhofstraße 12

Grömo GmbH & Co. KG, Dachentwässerungssyteme

Bahnhofstraße 13

Verpackungstechnik Schmidt GmbH & Co.KG

Bahnhofstraße 16

Waltermann & Sohn GbR, Bau- und Möbeltischlerei

Bahnhofstraße 18

Eichler Stahl- und Maschinenbau GmbH

Industriestraße 14

Teutoburger Spezialitäten GmbH und Weincontor

Industriestraße 18

KDW Klinkerdachziegelwerk GmbH & Co.KG

Industriestraße 22

Hagener Autoverwertung Wagener

Industriestraße 24

QR-Tech GmbH, Qualitätsmanagement für industrielle Fertigungsplanung

Industriestraße 28

Ingenieurbüro Baake, Problemlösungen bei der Karosserieentwicklung in der Automobilindustrie

Industriestraße 34

Berelsmann & Schürmann Metallbau GmbH                                                                                                                                                                  

Industriestraße 32

Wertstoffhof der Lachmann Recycling GmbH & Co. KG

Industriestraße 36                                                                                                                                                                

Dierker Werbetechnik

Industriestraße 38A

W. Glasmeyer, Zelt- und Stuhlverleih

Industriestraße 40

Health.Fitness Meier GbR[33], Reittherapie und Reitkurse für Kinder

Ziegeleiweg 1A

Hilbrenner Gartentechnik GmbH

Ziegeleiweg 1A

Vogelflug Edelstein Handel- GmbH & Co.KG

Ziegeleiweg 1A

schnellmacher.de, Sporternährung, Bioprodukte, Ticketshop

Ziegeleiweg 2

BAUKING Weser-Ems GmbH, Baustoffhandel

Ziegeleiweg 4

Getränkehandel Günther Obermeyer

Ziegeleiweg 7

Hebrock GmbH & Co.KG, Ziegelei

Ziegeleiweg 8

Residenza Möbel, Möbeltischlerei

Ziegeleiweg 29 A

Hermann Otten Transporte[34]

Töpferstraße 2

GEME Mesker GmbH, Maschinen- und Anlagenbau

Töpferstraße 15

Witte & Penner GbR,

Rohrreinigungsdienste

Töpferstraße 19

Plogmann & Co Zerspanungstechnik GmbH

Töpferstraße 21

Rolf Große Honebrink, Obst- und Gemüsehandel

Töpferstraße 23

Sicherheitsdienst Tellkamp GmbH

Töpferstraße 25

Friedrich Hippe GmbH, Maschinenfabrik und Gerätebau

Töpferstraße 26/27

Brockmeyer Reisen, Omnibusfahrten

Töpferstraße 27

hair & beauty lounge, Friseursalon, Kosmetik

Töpferstraße 37

Saja GmbH, Produktion von technischen Bürsten

Heideweg 8A

stahlotec GmbH, Metall- und Stahlbau

 [1] Spilker, Rolf: Von der Industrialisierung bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. Kapitel 8 in: Steinwascher, Gerd (Hrsg): Geschichte der Stadt Osnabrück. Belm 2006, S.507 f.

[2] Osnabrück. 1200 Jahre Fortschritt und Bewahrung. Profile bürgerlicher Identität. Nürnberg 1980, S.269.

[3] Wenn wir m Folgenden vom Gewerbegebiet Natrup-Hagen sprechen, meinen wir die Entwicklung zu einem gesamten „Industrie- und Gewerbegebiet“ westlich der Lengericher Straße im Bereich von Bahnhofstraße, Industriestraße, Ziegeleiweg und Töpferstraße. Die Gemeinde Hagen gliedert auf ihrer Homepage (http://www.hagen-atw.de/wirtschaft/wirtschaftsueberblick.html) dieses Gebiet in „unsere Gewerbegebiete ‚Natrup-Hagen‘ und ‚Bahnhofsstraße‘“ (27.05.2017). Gelegentlich werden auch einzelne Teilbereiche als Industriegebiet bzw. Gewerbegebiet bezeichnet. Tatsächlich ist aber kein Teilbereich ausschließlich der Industrie vorbehalten oder ausschließlich dem nicht industriellen Gewerbe. Vgl. Tabelle am Ende des Beitrags.

[4] Die Geschichte des Bahnhofs soll hier nur kurz gestreift werden, da eine umfangreichere Darstellung des Autors vorliegt: Brand, Johannes: Die Geschichte des Bahnhofs Natrup-Hagen. In: Heimatverein Hagen a.T.W. (Hrsg): Hagener Geschichten. Hagen a.T.W. 2011, S.143-149.

[5] Archiv der Grundschule Gellenbeck: Schulchronik für die Volksschule zu Natrup-Hagen, Band 1, S. 101.

[6] Zu den Querelen um Bahnhof und Postagentur Natrup-Hagen siehe: Rottmann, Rainer: Hagen am Teutoburger Wald. Ortschronik. Hagen a.T.W. 1997, S. 607 f. (Bahnhof) und 631 ff. (Post).

[7] Mitteilungen von Herrn Klaus Schlamann; siehe auch: Rottmann, Rainer: Geschichte der Hagener Mühlen. Hagen a.T.W., 2012, S. 95 ff.

[8] Rottmann 1997, S. 580.

[9] Informationen zur Ziegelei Hebrok & Berentelg aus Rottmann 1997, S. 590 ff. und Mitteilungen von Herrn Udo Hebrok. Siehe dazu auch: Götte, Hermann: Aller Laster Anfang – zur Verkehrsgeschichte im Osnabrücker Land, in: Heimat-Jahrbuch Osnabrücker Land 2017, S.154-163, hier besonders S. 162 und in diesem Heimat-Jahrbuch: Ders.: Die Spedition August Frye in Osnabrück – ein Beitrag zur Verkehrsgeschichte in der Region Osnabrück.

[10] Die Karl Krumme KG - später übergegangen in die M+K Holztechnik GmbH & Co KG – produzierte zunächst Matratzen, später auch Lattenroste und spezialisierte sich schließlich ganz auf Letztere. Sie existierte bis Ende 2015.

[11] Mitteilungen von Frau Magdalene Krumme.

[12] Mitteilungen von Frau Petra Schirmbeck.

[13] Dieser Flächennutzungsplan war weder bei der Verwaltung der Gemeinde Hagen a.T.W. noch bei der der des Landkreises Osnabrück auffindbar. Details sind deswegen nicht benennbar. Aber die hier interessierenden Fakten können aus dem zwischen 1966 und 1969 entwickelten Bebauungsplan und der Überarbeitung des Flächennutzungsplans von 1970 geschlossen werden.

[14] Gemeindearchiv Hagen a.T.W. (GAH), Protokoll der Sitzung des Gemeinderates Natrup-Hagen vom 23.09.1961, TOP 3 Verschiedenes, Absatz b).

[15] Bereits Ende der 1950er Jahre war die Belästigung durch Verkehrslärm an der Lengericher Straße für die dort befindliche evangelische Volksschule Natrup-Hagen so groß, dass dringend nach einem neuen Standort gesucht wurde. Vgl. Brand, Johannes; Rottmann, Rainer; Wulftange, Gregor: 200 Jahre öffentliche Schule in der Niedermark 1809 bis 2009. Hagen a.T.W. o. J. (2009), S. 127.

[16] GAH, Protokoll der Sitzung des Gemeinderates Natrup-Hagen vom 09.09.1966, TOP 6: Erledigung von weiteren Anträgen

[17] GAH, Protokoll der Sitzung des Gemeinderates Natrup-Hagen vom 18.06.1968, TOP 17: Verschiedenes b) Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Industriegebiet.

[18] GAH, Protokoll der Sitzung des Gemeinderates Natrup-Hagen vom 16.04.1970, TOP 4: Ausgleichsregelung mit der Firma Obermeyer.

[19] Wichtige Hinweise zur Entwicklung des ersten Bereiches des Gewerbegebietes erhielt der Verfasser von Herrn Ralf Obermeyer und Frau Elisabeth Obermeyer.

[20] GAH, Protokoll der Sitzung des Gemeinderates Natrup-Hagen vom 08.08.1966, TOP 5 Verschiedenes.

[21] Diese Verschwenkung war wohl schon im Flächennutzungsplan von 1961 angedacht worden, da die Planungen dafür in den 1960er Jahren weitergetrieben wurden. Verwirklicht wurde sie nie, sondern 1987/88 durch die heutige Industriestraße ersetzt.

[22] GAH, Beschluss des Samtgemeinderates Niedermark vom 12. 05.1969.

[23] Besonders wichtig war der gemeinsame Bau einer Realschule, die 1969 ihren Betrieb aufnehmen konnte. Vgl.: Brand, Johannes; Rottmann, Rainer; Witte, Helga: Geschichte der Schulen in der Hagener Obermark. Hagen a.T.W. o.J. (2011), S. 162 ff.

[24] GAH, Ordner Flächennutzungsplan (ab 1968)

[25] Die Fabrikation wurde bereits Anfang der 1970er Jahre vom Lotter Weg zum Ziegeleiweg verlegt.

[26] GAH: Erläuterungsbericht zum Flächennutzungsplan der Gemeinde Hagen a.T.W. – Landkreis Osnabrück –, Planungsinstitut Dr. H. Scholz, 45 Osnabrück, Nikolaiort 1-2, 1973.

[27] Mitteilungen von Herrn Martin Eickholt.

[28] Dieser Name soll an die alte Töpfertradition in der Gemeinde Hagen und ihre wirtschaftliche Bedeutung erinnern. Zwar gibt es keinen direkten lokalen Bezug zu einer der historischen Hagener Töpfereien, aber damit hatte man dem Hagener Rohstoff Ton neben dem Ziegeleiweg ein weiteres Denkmal gesetzt.

[29] Die Friedrich Hippe GmbH war als Zulieferer für die Eisenbahnanlagen 1954 an der Hüttenstraße in Hagen gegründet worden, damals noch etwas außerhalb des Hagener Ortskerns. In der Nachbarschaft entwickelte sich das Gewerbegebiet Höhenstraße. Da sich der Ortskern durch intensive Wohnbebauung ausgedehnt hatte, lag der Betrieb schließlich im Ortskern und hatte keine Expansionsmöglichkeiten mehr.

[30] https://www.ten-eg.de/genossenschaft/neue-energien/photovoltaik (04.06.2017).

[31] Mitteilung der DB Netz AG Lindemannallee 3, 30173 Hannover per E-Mail vom 01.06.2017 an den Verfasser.

[32] Der Verfasser hat die Liste im Mai 2017 nach Ortsbegehungen, Recherchen in Telefonbuch und Internet und einzelnen telefonischen Befragungen erstellt. Sie erhebt keinen Anspruch, vollständig und in allen Einzelheiten korrekt zu sein. Sie soll einen Eindruck geben von der Vielfalt der betrieblichen Ansiedlungen.

[33] Das Unternehmen liegt nicht im eigentlichen Gewerbegebiet Natrup-Hagen, aber im Bereich westlich der Bahnlinie in unmittelbarer Nachbarschaft zum Heideweg 8A.

[34] Das Unternehmen liegt nicht im eigentlichen Gewerbegebiet Natrup-Hagen, aber in unmittelbarer Nachbarschaft und deutlichem räumlichen Zusammenhang zur Töpferstraße.

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