Die Geschichte der Pfarrkirche St. Martinus

Die Gemeinde Hagen a.T.W. wird 1097 als „parrochia Hagen“ erstmals urkundlich erwähnt. Archäologischer Funde, wie zum Beispiel steinzeitliche Artefakte, bronzezeitliche Grabhügel, eisenzeitliche Gräberfelder aus der Zeit vor Christi Geburt und Siedlungsspuren aus dem 7. Jahrhundert n. Chr., belegen eine Besiedlung des Gemeindegebietes über alle Kulturepochen hinweg.

Zu der um 850/860 n. Chr. gegründeten St. Martinus-Kirche gehörten seit jeher die sechs Hagener Bauerschaften Altenhagen, Mentrup, Beckerode, Gellenbeck, Sudenfeld und Natrup. Der Sage nach soll die erste Hagener Kirche in Altenhagen gestanden haben und nach einem in ihr begangenen Verbrechen in die Bauerschaft Beckerode verlegt worden sein. Dort entwickelte sich dann im Mittelalter um die Kirche das (Kirch-)Dorf Hagen. Ältestes Relikt aus der langen Geschichte der Kirche ist ein schlichter romanischer Taufstein aus der Zeit um 1200. An Stelle einer alten, vermutlich romanischen Kirche erfolgte 1492 – 1523 ein Neubau der St. Martinus-Kirche in spätgotischem Stil. Der mächtige, aus Sandsteinquadern errichtete Turm dieser Kirche ist nicht nur das älteste Gebäude, sondern auch das Wahrzeichen Hagens.

Im 30-jährigen Krieg (1618-1648) wurde die Kirche mehrfach geplündert. Nach dem Krieg wurde das Kirchspiel Hagen im Jahre 1650 den Katholiken zugesprochen.

Bei dem ersten großen Brand von Hagen am 12.4.1723 brannte nahezu das halbe Dorf inclusive Pfarrhaus und Kirchspielschule nieder. Auch das hölzerne Kirchturmdach ging in Flammen auf, das Innere der Kirche und deren Inventar blieben jedoch unversehrt.

Entsprechend der stetig zunehmenden Bevölkerung erfolgten bauliche Erweiterungen der Kirche: 1717 Sakristei, 1748 nördl. Seitenschiff, 1815 Westverlängerung nördl. Seitenschiff, 1836 – 1838 südliches Seitenschiff, 1839 – 1842 Verlängerung nach Osten.


Zu Anfang des 20. Jahrhunderts war die Bevölkerung erneut derart angewachsen, dass die drei Bauerschaften der Niedermark (Gellenbeck, Sudenfeld und Natrup) abgepfarrt wurden. Das Gebäude der alten St. Martinus-Kirche wurde in den 1960er Jahren jedoch auch für die wachsende Zahl der Katholiken der St. Martinus-Pfarre zu klein. Aufgrund des sich abzeichnenden Priestermangels entschied man sich diesmal gegen eine erneute Pfarrteilung. Man erbaute vielmehr westlich der alten Kirche eine neue große St. Martinus-Kirche, die am 11.11.1973, also am Namenstag des Kirchenpatrons, des heiligen St. Martin, eingeweiht wurde.


Von den vorhandenen Kunstgegenständen verblieben einige in der alten Kirche, wie z. B. der barocke Hochaltar, der Marienaltar, die Kanzel, die Orgel und die Kommunionsbänke. Ein Teil der Kunstwerke wurde dagegen in die neue Kirche übernommen, wie z. B. die Pieta, der gotische Schnitzaltar und die barocke Marienstatue mit Kind.

R. R.

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