Dreiländereck Leeden - Hasbergen - Hagen a.T.W.

Der hier gesetzte Grenzstein markiert den Punkt, wo die drei Gemeinden Leeden, Hasbergen und Hagen aneinanderstoßen. Zugleich verläuft hier die Landesgrenze zwischen den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.

Diese Grenze hat eine lange Tradition: Im Mittelalter schiedensich hier die Pfarrbezirke des Klosters Leeden sowie der St. Martinuskirche in Hagen und des weitläufigen Osnabrücker Stadtkirchspiels St. Katharinen, zu welchem auch der Hüggel und die Bauerschaften Ohrbeck und Hasbergen gehörten.

Da Leeden zur Grafschaft Tecklenburg gehörte, Hagen und Hasbergen dagegen zum Fürstbistum Osnabrück, verlief hier von alters her zugleich auch die Landesgrenze, die nicht nur mit Schlagbäumen gesichert, sondern bis in das 17. Jahrhundert hinein oft genug blutig umkämpft war.

13.-15. Jhd.

Mehrfach blutige Grenzfehden zwischen Tecklenburg und Osnabrück

1525/
1592

Der Graf von Tecklenburg stellt terretoriale Gebietsansprüche auf die Hagener Niedermark (bestehend aus den Bauerschaften Gellenbeck, Sudenfeld und Natrup) sowie den jeweiligen Teil des Osnabrücker Stadtkirchspiels, die "jenseits der Düte liegen", darunter auch den Hüggel und Teile der Bauerschaft Hasbergen. In dem bewaffneten Konflikt kann sich der Graf von Tecklenburg nur in bezug auf jenen kleinen Bereich durchsetzen, der Brockschmiede genannt wird.

1707

Die Grafschaft Tecklenburg und damit auch Leeden werden vom Königreich Preußen erworben.

1723

Entspannung im Grenzkonflikt und weitestgehende Anerkennung der Landesgrenze; umstritten bleibt vorübergehend nur noch der genaue Grenzverlauf an der Leedener Mühle.

1787/1788

Landesvermessung des Fürstbistums Osnabrück durch J.W. Du Plat; auch die Grenze zu Leeden wird dabei vermessen und abgemarkt.

1803/1813

Das Füstbistum Osnabrück wird aufgelöst und dem Königreich Hannover zugeschlagen.

1820 - 1834

Anlegung eines preußischen Parzellenkatasters; dabei 1827 Vermessung der im hiesigen Bezirk verlaufenden Landesgrenze; es werden Grenzsteine mit der Jahreszahl "1827" und den Initialen "P" (für Preußen) und "H" (für Hannover) gesetzt.

1837

Staatsvertrag Hannover / Preußen bezüglich der offiziellen Anerkennung der 1827 vermessenen Hoheitsgrenze, die zugleich auch als Zollgrenze fungiert. Es setzt ein lebhafter Schmuggel ein, der auch durch Errichtung von Zollstationen nicht zu unterbinden ist.

1866

Das Königreich Hannover wird von Preußen annektiert; die alte Staatsgrenze bleibt aber als Verwaltungsgrenze bestehen.

1949

Bei der Bildung der neuen Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen orientiert man sich in hiesigen Bereich an den alten Grenzverlauf. Die Grenze wird wieder zur Ländergrenze - diesmal jedoch ohne Schlagbaum und Zollstation.

1997

Die Heimatvereine Leeden, Hasbergen und Hagen veranstalten eine gemeinsame Grenzbegehung und setzen zur Erinnerung an diesem "Dreiländereck" symbolisch einen Grenzstein, der eher verbinden als trennen soll.

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